Absatz 1 | Absatz 1 | |
Der '''Nationale Verteidigungsrat der DDR''' (NVR) war das [[1960]] geschaffene [[Organ]] zur Leitung der Verteidigungs- und Sicherheitsmaßnahmen der DDR. Das '''Gesetz über die Einrichtung des Nationalen Verteidigungsrates (NVR)''' vom 10. Februar [[1960]] schuf die gesetzliche Grundlage: Die bis dahin agierende ''Sicherheitskommission des Zentralkomitees der SED'' wurde zum Nationalen Verteidigungsrat. | Der '''Nationale Verteidigungsrat der DDR''' (NVR) war das [[1960]] geschaffene [[Organ]] zur Leitung der Verteidigungs- und Sicherheitsmaßnahmen der DDR. Das [http://www.documentarchiv.de/ddr/1960/ddr-nationaler-verteidigungsrat_ges.html Gesetz über die Einrichtung des Nationalen Verteidigungsrates (NVR)] vom 10. Februar [[1960]] schuf die gesetzliche Grundlage. Die kostituierende Sitzung des NVR fand am 16.März [[1960]] statt, die 78. und letzte Sitzung am 16.Juni [[1989]]. Die bis 1960 agierende [[Sicherheitskommission des Zentralkomitees der SED]] wurde zum '''Nationalen Verteidigungsrat'''. | |
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In Friedenszeiten koordinierte der Nationale Verteidigungsrat alle Aktivitäten zur Landesverteidigung. Im Kriegsfall (Verteidigungsfall) zu einer Notstandsregierung geworden. Alle "bewaffneten Kräfte" wären ihm unterstellt worden: Real hätte dies allerdings nur einen Territorialschutz bedeutet, da die [[NVA]] in die militärischen Strukturen (Fronten) der sowjetischen Streitkräfte integriert worden wären. Trotzdem hatte der Nationalrat weit reichende Befugnisse: Er konnte Beschlüsse fassen, die von den Gesetzen der DDR nicht gedeckt waren sowie unabhängig von der [[Volkskammer]] die [[Mobilmachung]] anordnen. | In Friedenszeiten koordinierte der Nationale Verteidigungsrat alle Aktivitäten zur Landesverteidigung, gemäß dem Gesetz über die Landesverteidigung vom 13.10.[[1978]]. Ihm waren nachgeordnet unterstellt die [[Bezirkseinsatzleitung]]en und [[Kreiseinsatzleitung]]en, jeweils geleitet durch den 1. Sekretär der SED-Bezirks- oder Kreisleitung. Im Kriegsfall (Verteidigungsfall) zu einer Notstandsregierung geworden. Alle "bewaffneten Kräfte" wären ihm unterstellt worden: Real hätte dies allerdings nur einen Territorialschutz bedeutet, da die [[NVA]] in die militärischen Strukturen (Fronten) der sowjetischen Streitkräfte integriert worden wären. Trotzdem hatte der Nationalrat weit reichende Befugnisse: Er konnte Beschlüsse fassen, die von den Gesetzen der DDR nicht gedeckt waren sowie unabhängig von der [[Volkskammer]] die [[Mobilmachung]] anordnen. | |
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Seit Anfang der 70 - er Jahre wurden in Abständen von zwei bis drei Jahren verschiedene Schulungsmaßnahmen mit den Decknamen [[Deckname Meilenstein|Meilenstein]], [[Deckname Meisterschaft]] und [[Deckname Mosaikstein|Mosaikstein]] realisiert. Das Ziel dieser Maßnahmen bestand darin, die verantwortlichen [[Kader]] der [[DDR]] auf ihre möglichen Aufgaben im [[Verteidigungszustand]] vorzubereiten. | ||
Der Nationale Verteidigungsrat hatte [[1989]] 18 Mitglieder und tagte regelmäßig in [[Strausberg]]. Vorsitzender des NVR war immer der [[Staatsratsvorsitzender|Staatsratsvorsitzende]] ([[siehe auch: Staatsrat)]]. Weiterhin gehörten dem NVR der Präsident der [[Volkskammer]], der Vorsitzende des [[Ministerrat|Ministerrats]], dessen beiden ersten Stellvertreter, einige Minister und die Ersten Sekretäre der Bezirke Magdeburg und Suhl. | Der Nationale Verteidigungsrat hatte [[1989]] 18 Mitglieder und tagte regelmäßig in [[Strausberg]]. Vorsitzender des NVR war immer der [[Staatsratsvorsitzender|Staatsratsvorsitzende]] (siehe auch: [[Staatsrat]]), der durch die Volkskammer in diese Funktion gewählt wurde, gemäß Art. 50 [[DDR-Verfassung]]. Weiterhin gehörten dem NVR der Präsident der [[Volkskammer]], der Vorsitzende des [[Ministerrat|Ministerrats]], dessen beiden ersten Stellvertreter, einige Minister und die Ersten Sekretäre der SED-Bezirksleitungen der Bezirke Magdeburg und Suhl (lange Grenze nach Westen). | |
Absatz 5 | Absatz 6 | |
* [[Erich Honecker]] (Vorsitzender des [[Staatsrat|Staatsrats]]) | * [[Erich Honecker]] (Vorsitzender des [[Staatsrat|Staatsrats]]), Vorsitzender des NVR | |
Absatz 11 | Absatz 12 | |
* [[Egon Krenz]] (einer der Stellvertreter des Vorsitzenden des [[Staatsrat|Staatsrats]]) | * Generaloberst [[Horst Brünner]] (Leiter der [[Politische Hauptverwaltung|politischen Hauptverwaltung der NVA]]) | |
Absatz 15 | Absatz 16 | |
* [[Günter Mittag]] (Sekretär des [[ZK]] der SED für Wirtschaft) | * [[Günter Mittag]] (Sekretär des [[ZK]] der SED für Wirtschaft) | |
* [[Werner Felfe]] (Sekretär des [[ZK]] der SED für Landwirtschaft) | * [[Kurt Hager]] (Leiter der Ideologischen Kommission des [[Politbüro|Politbüros]]) | |
* [[Kurt Hager]] (Leiter der Ideologischen Kommission des [[Politbüro|Politbüros]]) | * [[Günter Kleiber]] (Mitglied des [[Politbüro|Politbüros]], 1. Stellvertreter des Vorsitzenden des [[Ministerrat|Ministerrats]]) | |
* [[Wolfgang Herger]] (Abteilungsleiter für Sicherheitsfragen im [[ZK]] der SED) | ||
* [[Werner Eberlein]] (Erster Sekretär der [[SED-Bezirksleitung]] Magdeburg) | * [[Werner Eberlein]] (Erster Sekretär der [[SED-Bezirksleitung]] Magdeburg) | |
* [[Erich Kleiber]] |
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Dem Nationalen Verteidigungsrat stand ein [[Bunker|Bunker 5001]] in [[Prenden]] (nördlich von Berlin) zur Verfügung: Dieser Bunker ist der größte und modernste Bunker, der in der DDR gebaut wurde. | Dem Nationalen Verteidigungsrat stand ein [[Bunker 5001|Bunker]] in [[Prenden]] (nördlich von Berlin) zur Verfügung: Dieser Bunker ist der größte und modernste Bunker, der in der DDR gebaut wurde. | |
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