Westgeld war in der DDR die umgangssprachliche Bezeichnung für die zu den "harten" Devisen zählende D-Mark. Das "vornehmere" Wort lautete Valutamark (siehe Devisen).
Am 16. April 1979 führte die DDR Forum-Schecks ein: DDR-Bürger konnten seit diesem Zeitpunkt in den Intershops offiziell nur noch damit bezahlen. In den Filialen der Staatsband der DDR ? konnten diese Schecks durch Einzahlung von D-Mark erworben werden.
Eine Art "Westgeld 2. Wahl" waren die Forum-Schecks, die aber wesentliche Einschränkungen im Vergleich zur echten D-Mark aufwiesen (siehe dort). Daher war mit Westgeld eher die echte D-Mark gemeint; wenn man an Forum-Schecks dachte, benannte man sie auch so.
Die Bedeutung des Besitzes von Westgeld im DDR-Alltag lässt sich kaum ermessen. Es diente - auch in kleineren Beträgen von wenigen D-Mark - als universelles "Schmiermittel" und öffnete viele Türen.
Dadurch entstand gewissermaßen eine Zwei-Klassen-Gesellschaft: Es gab die "Klasse" der Westgeldbesitzer und die derjenigen, die mangels Westverwandtschaft oder entsprechender Einkünfte keine D-Mark besaßen. Die Grenze zwischen ihnen zog sich quer durch alle Schichten der Gesellschaft.
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