ASIMEX

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Version 2
Die Berliner ASIMEX (Asimex Import-Export-Agentur) war eine der so genannten HVA-Firmen des Bereichs Kommerzielle Koordinierung (KoKo), d.h. sie wurde in Fragen der Geschäftsabwicklung von KoKo angeleitet und unterstützt, die Geschäftspolitik aber bestimmte die Hauptverwaltung Aufklärung des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS).

Gründer, Namensgeber und langjähriger Geschäftsführer der ASIMEX (Asbeck Import Export) war Günter Asbeck. Er betrieb mit Einverständnis des MfS schon mindestens seit den 60er Jahren Embargogeschäfte und führte Aufträge der Hauptverwaltung Aufklärung aus. Seitens der HVA waren die Generäle Wolf und Fruck sowie Oberst Genschow ? auch persönlich gut mit Asbeck bekannt. Er und seine Firma ASIMEX wurden durch Genschows ? Bereich K geführt, die spätere HVA-Abteilung XVI.

Günter Asbeck verließ 1981 die DDR, dies wurde zum bis dato schwersten "Verratsfall" in der Geschichte von KoKo. Seine Firma ASIMEX und auch Grundstücke Asbecks wurden enteignet und in den am 1. Juli 1982 gegründeten VEB ASIMEX eingebracht. Fortan war in der KoKo-Zentrale die HA I ökonomisch für den Betrieb zuständig, die allgemeine Verantwortung blieb bei der HVA.

ASIMEX handelte als Vertreterfirma, und laut einem 1990 verfassten staatlichen Bericht ? mit "Nahrungs- und Genussmitteln, Kosmetika, Haushaltschemie, Uhren, Schmuck, Fischwaren, Haushaltstechnik".

Inländische Auftraggeber bzw. Abnehmer waren Sonderbedarfsträger ?, etwa Interhotels oder die mit der Versorgung des Politbüros in Wandlitz befasste Firma Letex unter Sigrid Schalck-Golodkowski.

Der Sitz der ASIMEX befand sich im Berliner Stadtbezirk Friedrichshain in der Warschauer Straße 8, nahe der GÜSt Oberbaumbrücke.


Die HVA des MfS nutzte die Firma ASIMEX nicht nur für Embargogeschäfte, sondern auch als "Ruhesitz" für zurückgezogene Kundschafter aus dem Operationsgebiet. Ein Beispiel war die vormals in der BRD tätige HVA-Agentin und spätere ASIMEX-Geschäftsführerin Ruth Lerche, unter deren Leitung der VEB ab 1990 wieder in eine GmbH umgewandelt und später in ASIN Trade GmbH und FAGRO umbenannt wurde.

Der 1. "Schalck-Untersuchungsausschuss" des Bundestages setzte sich nach der Wiedervereinigung ausführlich mit den Vorgängen um ASIMEX auseinander. Ruth Lerche wurde in diesem Zusammenhang die Veruntreuung größerer Beträge vorgeworfen; sie hatte offenbar versucht, ASIMEX als (ihr) Privatunternehmen fortzuführen und der Liquidation durch die Treuhandanstalt ? zu entziehen. Nach Durchsuchungen bei ASIMEX konnten mindestens 40 Millionen DM an die Treuhandanstalt ? zurückgeführt werden.






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