KoKo-Zentrale

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Die Zentrale des formal dem Ministerium für Außenhandel unterstellten Bereichs Kommerzielle Koordinierung (KoKo) befand sich in der Wallstraße 17 - 22 in Berlin-Mitte.

Die KoKo-Zentrale war organisatorisch in drei Hauptabteilungen (HA), diverse Arbeitsgebiete/-gruppen (AG), Sektoren und Abteilungen aufgeteilt. Entsprechend der eher marktwirtschaftlichen Orientierung der KoKo, aber auch wegen unterschiedlicher Interessen der Beteiligten (MfS, HVA, MAH usw.) war die Struktur recht unübersichtlich, jedenfalls nicht so strikt zentralistisch wie in anderen DDR-Institutionen.

Struktur der KoKo-Zentrale (Übersicht; Details zu den HA siehe dort), 1989:

Abteilung,
-Unterabteilung
Unterstellung Leiter HAM/IM*
Leiter d. Bereichs KoKo - Schalck HAM
-AG Kuriere Schalck
-Sekretariat -"- 2 HAM
Abt. Firmen
("AG Parteifirmen")
Schalck Waltraut Lisowski
Hauptabteilung I -"- Manfred Seidel HAM
Abt. Tourismus -"- Adolf Adler
-Sekretariat Adler IM
-Sektor Tourismus -"- IM
Abt. Handelspolitik Schalck Klaus-Dieter Uhlig HAM
-Sekretariat Uhlig
-Sektor Spezielle Technik -"-
-Sektor Afrikanische Länder -"-
-Auslandsbüros -"-
Hauptabteilung II Schalck Meta Bleßing
Abt. Kader/Sicherheit -"- Karl Meier HAM
-Sekretariat Meier HAM
-Sektor Kader -"-
-Sektor Information
u. Dokumentation
-"-
-Sektor Sicherheit
u. Ordnung
-"-
-Sektor Zoll -"- Horst Schwerdtfeger HAM
-VS-Stelle -"- Annemarie Geier HAM
Hauptabteilung III Schalck Dieter Paul

(* HAM = hauptamtlicher MfS-Mitarbeiter oder HIM in Leitungsposition, IM = IM in maßgeblicher Stellung; nur eingetragen, wenn MfS-Tätigkeit durch BStU-Akten belegt und nach 1990 publiziert wurde)

Verantwortlich für die Sicherheit innerhalb des Bereichs KoKo und somit auch in der KoKo-Zentrale war der MfS-Oberst und OibE Karl Meier.

Die Abwehrarbeit im Bereich der KoKo-Zentrale war seit 1983 Aufgabe der Arbeitsgruppe Bereich Kommerzielle Koordinierung (AG BKK) der Staatssicherheit, von deren 25 bzw. 26 (siehe IMES GmbH) OibE allein 19 direkt unter Führung von Schalck tätig waren. Schalck war sogar für deren MfS-bezogene Kaderangelegenheiten zuständig (z.B. Vorschläge für Beförderungen, Auszeichnungen). Das unterstreicht nochmals seine Ausnahmestellung innerhalb des MfS: Denn als Offizier im besonderen Einsatz hätte er keine anderen OibE führen dürfen, auch nicht als "einfacher Mitarbeiter" der AG BKK.

Im Keller des KoKo-Gebäudes in der Wallstraße fanden sich nach Schalcks Flucht fast 20 Tonnen Gold (genauer: 19,970 Tonnen) im damaligen Wert von fast 450 Millionen DM, die seit 1988 auf dem Weltmarkt gekauft worden waren.






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