Absatz 3 | Absatz 3 | |
Der [[Berlin|Berliner]] '''Zentrale Runde Tisch''' begann seine Tätigkeit am 7. Dezember [[1989]] und arbeitete bis zum 12. März [[1990]], kurz vor den ersten (und letzten) freien [[Wahlen]] zur [[Volkskammer]]. Der Zentrale Runde Tisch beeinflusste viele Entscheidungen der Übergangsregierung [[Hans Modrow|Modrows]] spürbar. Wegen seiner Bedeutung für das weitere Schicksal des Landes erhielt er großes Medieninteresse, z.B. in Form von Sondersendungen des [[Fernsehen|Fernsehens]] und lange Beiträge in der [[Aktuelle Kamera|Aktuellen Kamera]]. Versammlungsort war ein Gebäude der evangelischen [[Kirche]] im Stadtbezirk Mitte unweit der Spree und des Bahnhofs Friedrichstraße, wo normalerweise Veranstaltungen der Evangelischen Akademie stattfanden. | Der [[Berlin|Berliner]] '''Zentrale Runde Tisch''' begann seine Tätigkeit am 7. Dezember [[1989]] und arbeitete bis zum 12. März [[1990]], kurz vor den ersten (und letzten) freien [[Wahlen]] zur [[Volkskammer]]. Der Zentrale Runde Tisch beeinflusste viele Entscheidungen der Übergangsregierung [[Hans Modrow|Modrows]] spürbar. Wegen seiner Bedeutung für das weitere Schicksal des Landes erhielt er großes Medieninteresse, z.B. in Form von Sondersendungen des [[Fernsehen|Fernsehens]] und lange Beiträge in der [[Aktuelle Kamera|Aktuellen Kamera]]. Versammlungsort war anfangs das Dietrich-Bonhoeffer-Haus der evangelischen [[Kirche]] im Stadtbezirk Mitte unweit der Spree und des Bahnhofs Friedrichstraße, wo normalerweise Veranstaltungen der Evangelischen Akademie stattfanden. Aus Platzgründen wurde dann als Versammlungort das Schloß Niederschönhausen gewählt. | |
Absatz 5 | Absatz 5 | |
Am Rande war zu bemerken, dass dieser "Runde Tisch" mitnichten ''rund'' war - es war vielmehr ein aus einfachen Tischen zusammengeschobenes Rechteck. Am Zentralen Runden Tisch waren 39 Plätze vorgesehen (siehe Liste) - neben den Sitzen der [[Kirche]]nvertreter und der [[Ministerrat|Regierung]] auch solche für [[Parteien]] und Organisationen. | Am Rande war zu bemerken, dass dieser "Runde Tisch" mitnichten ''rund'' war - es war vielmehr ein aus einfachen Tischen zusammengeschobenes Rechteck. Am Zentralen Runden Tisch waren 39 Plätze vorgesehen (siehe Liste) - neben den Sitzen der [[Kirche]]nvertreter und der [[Ministerrat|Regierung]] auch solche für [[Parteien]] und [[Massenorganisationen|Organisationen]]. | |
|
| |
Wegen der bis kurz zuvor bedingungslos auf Weisung der [[SED]] agierenden [[Parteien|Blockparteien]] und [[Massenorganisationen]] war der vermeintlich [[SED]]-treue Flügel in der Mehrheit. Daher war zu erwarten, dass z.B. die in der [[Volkskammer]] vertretenen Gruppierungen (wie etwa der [[Kulturbund]] oder der [[Abkürzungen|DFD]]) überwiegend zu Gunsten der [[SED]]/[[PDS]] votieren würden. Aus verschiedenen Gründen trat aber genau dies '''''nicht''''' ein. Die vermutlich beste Erklärung dafür dürfte in den starken Verselbstständigungstendenzen zu finden sein, welche die übrigen [[Parteien]] und überlebensfähigen [[Massenorganisationen|Organisationen]] damals erfassten. Die wenige Monate zuvor noch bedingungslos "auf Linie" befindlichen Organisationen suchten in dieser Phase ihr Heil nur noch in der Flucht. Ein entsprechend harsches Auftreten am (Zentralen) Runden Tisch sollte den künftigen Wählern Abstand zur [[SED]]/[[PDS]] signalisieren. | Wegen der bis kurz zuvor bedingungslos auf Weisung der [[SED]] agierenden [[Parteien|Blockparteien]] und [[Massenorganisationen]] war der vermeintlich [[SED]]-treue Flügel in der Mehrheit. Daher war zu erwarten, dass z.B. die in der [[Volkskammer]] vertretenen Gruppierungen (wie etwa der [[Kulturbund]] oder der [[Demokratischer Frauenbund Deutschlands|DFD]]) überwiegend zu Gunsten der [[SED]]/[[PDS]] votieren würden. Aus verschiedenen Gründen trat aber genau dies '''''nicht''''' ein. Die vermutlich beste Erklärung dafür dürfte in den starken Verselbstständigungstendenzen zu finden sein, welche die übrigen [[Parteien]] und überlebensfähigen [[Massenorganisationen|Organisationen]] damals erfassten. Die wenige Monate zuvor noch bedingungslos "auf Linie" befindlichen Organisationen suchten in dieser Phase ihr Heil nur noch in der Flucht. Ein entsprechend harsches Auftreten am (Zentralen) Runden Tisch sollte den künftigen Wählern Abstand zur [[SED]]/[[PDS]] signalisieren. | |
Absatz 22 | Absatz 22 | |
||[[Wolfgang Schnur]] ||[[Demokratischer Aufbruch]] || [[Inoffizielle Mitarbeiter des MfS|IM]] || | ||[[Wolfgang Schnur]] ||[[Demokratischer Aufbruch]] || [[Inoffizielle Mitarbeiter des MfS|IM]] (IMB) || | |
Absatz 37 | Absatz 37 | |
||[[Ibrahim Böhme]] ||[[SDP]] || [[Inoffizielle Mitarbeiter des MfS|IM]] || | ||[[Ibrahim Böhme]] ||[[SDP]] || [[Inoffizielle Mitarbeiter des MfS|IM]] (IMB) || | |
Absatz 40 | Absatz 40 | |
||Dr. [[Wolfgang Berghofer]] ||[[SED]] || [[Inoffizielle Mitarbeiter des MfS|IM]] || | ||Dr. [[Wolfgang Berghofer]] ||[[SED]] || [[Inoffizielle Mitarbeiter des MfS|IM]] (GMS) || | |
Absatz 48 | Absatz 48 | |
||Dr. Heinz Fahrenkrog ||[[Konsumgenossenschaft|Konsum]] || Beobachter || | ||Dr. Heinz Fahrenkrog ||[[Konsum|Konsumgenossenschaft]] || Beobachter || |
|
|